Kemper bei ebay-klein verkaufen...aber wie am sichersten?

  • Hey,

    ich habe meinen Kemper Powerhead inkl. Remote inseriert, weil ich mir die Stage zulegen möchte.

    Heute habe ich dann ein Angebot bekommen. Der Interessent hat ein ebay-Kleinanzeigen Profil seit 2013 und eine Top-Bewertung. Da er knapp 4 Std. von mir entfernt wohnt, bevorzugt er, dass ich den Kemper versende. (Bei Abholung würde er a.g. von zu hohem Aufwand 200€ weniger bezahlen wollen.)

    Als Zahlung hat er mir PayPal Freunde als auch die klassische Überweisung vorgeschlagen. Aber auch mit PayPal Käuferschutz wäre er einverstanden.

    Nun zu meiner Frage...wie sicher ist das ganze? Welche Zahlungsmöglichkeit nehme ich am besten?

    Kann ich da irgendwie über's Ohr gehauen werden? Evtl. in Form von Zahlung zurückziehen, sobald er den Kemper bekommen hat?

    Bei so einer teuren Ware bin ich einfach hypervorsichtig!

    Bitte um Hilfe. Vielen Dank :)

  • Also wenn er dir eine PayPal-Zahlung als Freund vorschlägt, ist das schon ein derber Vertrauensvorschuss an dich. In dem Fall hat er ja keine Möglichkeit mehr, sich das Geld zurück zu holen oder die Ware zu beanstanden.

    Von daher, machen!

  • Okay, das hat ein Freund von mir mir auch gerade geraten.

    Haben grad auch nochmal unsere Instagram-Accounts ausgetauscht und sind uns da gefolgt, es sieht also soweit alles sehr seriös aus.

    Vielen Dank aufjedenfall an euch für die schnelle Hilfe! :)

  • Also wenn er dir eine PayPal-Zahlung als Freund vorschlägt, ist das schon ein derber Vertrauensvorschuss an dich. In dem Fall hat er ja keine Möglichkeit mehr, sich das Geld zurück zu holen oder die Ware zu beanstanden.

    Von daher, machen!

    Das sehe ich auch so.

    Überweisung ist ebenfalls sicher.

  • Letztendlich hättest du bei beiden Varianten Vorkasse, d.h. die Kohle ist da bevor der Käufer die Ware sieht.

    Ich hab meinen KPA Rack gegen einen Power Rack bei Ebay Kleinanzeigen vor einem halben Jahr "gewechselt".

    Ging problemlos mit Paypal an Freunde, allerdings ist Paypal an Freunde als Käufer wie wenn Du das Bargeld mit einem Briefkuvert versendest.

    D.h. das Geld im schlimmsten Fall ist weg und die Betrüger senden Sie keine Ware. Den Rechtsweg kann man sich diesem Fall ersparen (denk an das Briefkuvert).

    Für den Käufer ist Paypal (ohne Freunde) mit Käuferschutz und bei Überweisung besteht evtl. noch eine Möglichkeit die Kohle wieder zurückzuholen. Jedoch ist das mein gefährliches Halbwissen, ein Jurist sieht das mit Sicherheit anders.

    Den Preisvorteil des Gebrauchtgeräts gibt es halt nicht ohne Risiko.

    zuviel thread macht blead

  • Liebe Freunde des gepflegten Saitenspiels!

    Leider darf ich hier mal meine bösen Erkenntnisse der letzten Monate mit euch teilen - ich bin nämlich Geschädigter und behaupte deshalb mal, etwas mehr als "Halbwissen" zu haben.

    Aaaaaalso - ich wollte einen Artikel (nennen wir ihn mal "KPA") über Ebay-Kleinanzeigen kaufen.

    Nach dem üblichen Austausch von "kann ich bitte ein Foto von der Unterseite bekommen" (das kann man ja nur liefern, wenn man den Artikel auch wirklich hat!) und weiteren Dingen zu meiner Absicherung (Mails wurden sofort beantwortet, Abholung wäre auch möglich gewesen), habe ich dann das Geld überwiesen.

    Der KPA ist nach einem halben Jahr immer noch nicht da, der wird auch nie kommen.

    Er hat das Gerät wahrscheinlich nie gehabt.

    Seine Adresse ist falsch.

    Seine Bank gibt keine Auskunft über eine Laungsfähige Andresse.

    Meine Bank bekommt auch keine Auskunft.

    Die Staatsanwaltschaft hat festgestellt, das der Typ das regelmäßig macht.

    Strafanzeige läuft.

    Was ist eigentlich passiert? Das läuft so:

    "A" bietet Artikel, z.B. eine Uhr, im Internet an.
    "B" (wie "Böse") kauft die Uhr, sagt A soll Ware erst nach Geldeingang an B schicken (klar, ist ja normal)

    Jetzt kommt der Trick:

    "B" bietet 'nen KPA an, der er aber ja gar nicht hat (was niemand weiß).

    Ich kaufe diesen KPA, bekomme von "B" aber (ACHTUNG!) die Kontonummer von "A" mitgeteilt!!!

    Also überweise ich Geld an "A" (denke natürlich, daß es an "B" geht) und "A" schickt nach meinem Geldeingan die Uhr an "B".

    Ergebnis:

    A hat seine Uhr verkauft und Geld dafür bekommen

    B hat eine neue Uhr für Umme

    Ich bin mein Geld los und habe gar nix!
    Paypal hält sich übrigens fein bedeckt: Ich hätte ja Geld an jemand anderen als den Versender der Ware überwiesen.
    Wie gesagt: Strafanzeige läuft (schon ein paar Monate), gemäß Aussage vom Anwalt habe ich Chancen, daß Geld wieder zu bekommen, wenn "B kein Arbeitsloser Junkie" ist.

    Seitdem mache ich nur noch "Abholung und Barzahlung" (als Käufer).

    Als Verkäufer würde ich immer Vorkasse (= Überweisung) machen - oder eben auch "Abholung in bar".

    Noch'n Zusatz zu "PayPal": Immer daran denken - PayPal = KÄUFERschutz, nix VERKÄUFERschutz. Will sagen: Ihr (als Verkäufer) habt die Kohle bekommen, schickt die Ware los - und der Käufer sagt "waren nur Ziegelsteine drin". Dann seid IHR (Verkäufer) nachweispflichtig. Und das kann sich ziemlich hinziehen.

    Ich hoffe nur, daß ich mein Beispiel so wiedergegeben habe, daß man das verstehen kann. Ansonsten wird dieser Chat wohl Rekordmeldungen erreichen ;)

    Schönes Wochenende!

  • Habe eine andere Erfahrung als der Blauwal :
    Ich verkaufte einen alten Fotoapparat...

    Das Ding verpackt, frankiert und in den nächsten ergoogleten DHL/Post-Container geworfen. Achtung Post!

    Was ich nicht wusste: Das Ding war nicht mehr in Betrieb und auch nicht verschlossen oder ein entsprechender Hinweis dran.

    Nach einer Woche bekomme ich eine böse Mitteilung des Käufers, wo denn der Apparat sei?!

    Ich: Habe ich abgeschickt, verstehe ich nicht. Beleg via Mail angehängt.

    Er: Nicht angekommen.
    Ich: muss die Tage kommen. Lass uns noch mal warten...

    Nach ein paar Tagen eine noch bösere Mail.

    Er: Geld zurück!

    Ich: Nö, habe ich versandt. Sehe ich nicht ein.

    Seine Reaktion bei Paypal: Ware nicht angekommen.

    Die haben wirklich bei mir Druck gemacht, das kann ich gar nicht anders sagen. :)

    Auch mit dem Hinweis, dass es in meiner Pflicht läge, dass die Ware ankäme.

    Ich die Post kontaktiert "Wo bleibt das Paket?!"

    Post: Was für ein Paket?

    Ich: Verdammt, hier ist mein Beleg!

    Post: Mag sein, aber abgegeben wurde nichts.

    Ich: Wie bitte?!

    Post: Wir haben nichts.
    Ich: Ich habe das Paket in dem und dem Container gelegt.

    Post: Oh, das ist schlecht. Der ist schon seit einem Jahr außer Betrieb.

    Ich: Ist mir scheißegal holt das Ding da raus und fahrt den elenden Container dort ab!

    Haben sie dann gemacht und der Käufer bekam dann doch das Gerät.

    Ich glaube so richtig hat der mir nie geglaubt... jedenfalls hat Paypal richtig Thermik gemacht. Das kann ich nicht anders sagen.

  • Ich hoffe, dass alles glatt geht. Aber wie das Beispiel von Blauwal zeigt, ist es nicht damit getan, dass man das Geld hat.

    Die von ihm geschilderte Dreiecksgeschäft-Masche bzw. Dreiecksbetrug kommt leider immer öfter vor ... insbesondere via PayPal-Bezahlung ... und wie manche Kommentare hier beweisen: Viele sind sich dessen gar nicht bewusst und/oder haben bisher einfach nur Glück gehabt. ;)

  • @Kulle: Wenn Du nun aber der "Böse" bist - dann interessieren Dich Mitteilungen des Käufers doch aber einen feuchten, richtig?

    Du liest dann die Mails nicht mal mehr - ganz abgesehen davon, daß "die Bösen" natürlich mehrere Accounts haben und enfach nicht mehr erreichbar sind.
    So richtig blöd ist auch: Wir spielen schon mal in der JVA. Ich denke dann schon mal "ist das vielleicht der Typ da vorne?"...

  • Blauwal, bei Dir ist das natürlich ein klarer Fall von krimineller Energie.

    Ich wollte nur mal darstellen, dass sich die Paypal/Ebay Leute schon kümmern.

    Falls Du ihn da triffst: Volles Stagediving! Drauf!;)

  • Den Betrüger erkannt man daran, dass man ihn nicht erkennt. ;)

    Im Betrugsfall immer Strafanzeige stellen, die Korrespondenz so lange aufbewahren, bis der Deal über die Bühne gegangen ist. Kontakt mir Käufer/Verkäufer nach Möglichkeit über mehrere Weg, evtl FB Account, Telefonkontakt, Adresse bei Google Abgleichen und immer im Hinterkopf behalten: Wenn ich die Ware nicht Vis a Vis sehe und vor Ort gg. Geld tausche, habe ich in der heutigen Zeit immer ein Restrisiko für einen Betrug - man kann den Leuten immer nur vor'n Kopp schauen.

    Man findet immer wieder bei iBäh Kleinanzeigen KPAs, die besonders günstig sind, die auf Anfrage dann auch antworten. Stellt man jedoch mal mehrere Fragen zum KPA und Abholung vor Ort, trennt sich schnell der Fake vom Realangebot. Dann sofort die Anzeige beim Anbieter als möglichen Betrug oder unseriös melden.

    Meinen KPA habe ich persönlich abgeholt. Ok, der Toaster mit Remote und Mission Pedal war so unverschämt günstig, da wäre ich bis zu 2 Std. weit gefahren (musste aber nur 30 min). Diese Option würde ich immer wieder vorziehen, wenn es im Rahmen des Erreichbaren bleibt. Lehnt der Anbieter das aber ab, dann Finger weg.

    NO RUST - NO GLORY !

  • Meinen ersten KPA habe ich auch via ebay Kleinanzeigen gekauft.
    Habe das via Smartphone von Irland (wo wir damals Urlaub gemacht hatten) aus gesteuert.
    Eine Freundin meine Tochter wohnte im selben Ort des Verkäufers. Da hat jener den KPA hingebracht, mein Kontakt hat den mal kurz angeschlossen, und mir via Whatsapp den Screen gezeigt, daraufhin habe ich via PayPal Friend an den Verkäufer überwiesen.
    Hat somit keine 10 Min. gedauert...
    Sie hat mir dann ein Paket rübergeschickt.
    Kinogutschein und Versandgebühren on top, dann war das Thema durch.
    Würde ich immer wieder so machen...