Set-up Proberaum:
Guitar -Klinke-> Kemper -XLR> ART S8-3way -> Mackie dl32s -> IEM
Ich fürchte, Du erzeugst die zusätzliche Verzerrung schon schon vor dem Mackie-Mixer - der ART S8-3way ist ein MIKROFON-Splitter; der ist eigentlich nicht für Line-Signale gebaut. Weiß nicht, mit welchem Pegel Du da reingehst, aber kann gut sein, dass der Ausgang vom Kemper für einen Mikrofon-Splitter zu "heiß" ist und Du damit die Transformatoren des ART in die Übersteuerung treibst - damit hast Du gleich mal mehr Zerre, als Dir lieb ist.
Wenn Du schon Deinen Mikro-Splitter in die Verzerrung treibst, dann nützt es auch nix, dass die Eingangspegel beim Mixer schön grün sind - die Übersteuerung passiert ja dann schon vorher...
Also schau mal, wie bei Deinem Kemper der Ausgangspegel eingestellt ist - also der für den XLR Output. Den kannst Du ja über "Main Out" stufenlos regeln. Fang erst mal ganz einfach an, und drehe die Ausgangslautstärke vom Kemper gaaaaanz nach unten, bis man gar nichts mehr hört. Dann dreh den Main Out vom Kemper vorsichtig und laaaangsam auf und schau mal, ob bei niedrigen Ausgangspegeln das Ganze nicht plötzlich viel normaler klingt...
Wenn das hilft, dann weißt Du schon mal, wo die Probleme herkommen; dann kannst Du zukünftig Deinen Kemper schlicht im Ausgang etwas leiser drehen - es gibt dann auch noch die Einstellung "Main Out -12", die den Pegel des Ausgangs erst mal um ein ordentliches Stück runterzieht; das kann es einfacher machen.
Vielleicht probierst Du ja auch, den Kemper-Klinkenausgang an eine passive DI-Box anzuschließen; die ist dafür gemacht, Line-Pegel auf Mikrofon-Level zu reduzieren, mit denen dann Dein Mikro-Splitter umgehen können sollte. Also Kemper (Klinken-Ausgang) --> DI-Box --> ART Splitter --> Mixer
Noch ein Kommentar zu der ganzen Diskussion über den Instrumenten-Modus:
Erst mal: die Einstellungen Deines Interfaces daheim sind für den Proberaum-Sound wenig relevant. Solange daheim nichts passiert, das Deinen Sound komplett verfärbt, ist ja alles OK. Hör doch einfach mal den Sound aus dem Kemper direkt über Kopfhörer ab - wenn das soweit ungefähr (!) gleich klingt wie über die Studioboxen, dann ist alles gut.
Die ganze Diskussion über XLR vs. Instrument vs "Klinke, Bruder" bringt hier für Dein dargestelltes Setup recht wenig - der "Instrument"-Modus gilt bei den Scarletts nur für den Klinkeneingang und nicht für XLR. Was macht der "Instrument"-Button? Der schaltet Deinen Klinkeneingang so, dass Du eine Gitarre (oder einen Bass) direkt ins Interface einstopseln kanst. Im Wesentlichen passt der Schalter die Eingangsimpedanz so an, dass der Sound Deiner Gitarre nicht vom Eingang verschlechtert wird - Gitarren erwarten eine hohe Eingangsimpedanz, wie sie ein Amp typischerweise hat. Wenn Du ihn auf "Line" schaltest, dann hat der Klinkeneingang eine niedrigere Eingangsimpedanz - das passt besser zu Line-Ausgängen, wie sie aus Keyboards oder eben dem Kemper kommen.
Im XLR-Eingang ist (korrekt!) immer ein Preamp eingeschleift - aber wenn der Pegel am Eingang des Focusrite nicht in die Roten läuft, kannst Du den erst mal vergessen - ein ordentlicher Preamp (der mit wenig Verstärkung eingestellt ist, weil der Kemper ja einen ganz ordentlichen Pegel liefern kann) beeinflusst den Klang nicht wirklich relevant - also, dass der den Klang "erheblich" verändert, halte ich erst mal für ein Gerücht, lieber IngoRockt ... Klar, wenn man einen Preamp hoch aufdrehen muss (weil das Einganssignal recht niedrig ist), dann rauscht er, und wenn man ihn übersteuert, dann zerrt der, aber solange da nix rot leuchtet, ist alles paletti - vergiss das mal. Tausende von Keyboardern und sonstige Line-Level-Produzenten füttern seit Jahrzehnten ihre Signale über DI-Boxen in die XLR-Eingänge unschuldiger Mischpulte - und da sind (Schock!!) überall Preamps drin. Das ist ganz normal und völlig unproblematisch, solange der Pegel stimmt.
Hoffe, das hilft Dir schon mal weiter!
Grüße,
Torsten