Hallo KPA Gemeinde!
Ich spiele den Kemper nun ca. 1/2 Jahr live in verschiedenen Bands und fahre mit folgendem Prinzip recht gut.
Ich habe eine Standard-Bank, die ich überall benutzen kann.
Preset 1: Clean (Compressor ON, Reverb ON, Delay OFF, Chorus OFF)
Preset 2: Clean Wet (Compressor ON, Reverb ON, Delay ON, Chorus ON)
Preset 3: Crunch (Boost OFF, Chorus OFF, Tremolo OFF, Delay OFF, Reverb ON)
Preset 4: Cruch+/High Gain (Boost OFF, Reverb ON, Delay OFF, Phaser OFF, Reverb ON)
Preset 5: Lead (Boost ON, Reverb ON, Delay ON, Phaser OFF)
Prinzipiell sind Preset 1 und 2 gleich, nur dass bei dem Wet-Preset alle Effekte an sind. Ähnlich ist es bei 4 und 5. Selber Amp, selbe Einstellung nur im Lead geboostet und Delay an.
Das ist praktisch, wenn man z.B. aus einem Solo-Sound wieder in einen cleanen Delay Sound schalten möchte, kann man das mit einem Tritt, ohne Delays, Chorus etc. extra einschalten zu müssen.
Diese Standard Bank habe ich einmal als "8d" mit allen Delays auf dotted 8th und einmal als "4" mit allen Delays auf Viertel.
Dann habe ich noch Sonder-Presets angelegt, z.B. für U2-Songs.
Für einen Gig am letzten Wochenende mit einem deutschen Künstler und fester Setlist habe ich das erste Mal Performances in Setlist-Reihenfolge und expliziten Sounds angelegt, wobei ich die Sounds dafür von meinen Standard-Presets aus gebaut habe. Das ist einfach praktisch, wegen fester Delay Zeiten, etc.
Die liegen dann bei mir ab Bank 10 aufwärts, z.B.
Die Standard Bänke sind natürlich trotzdem noch da.
Ich bin eigentlich hoch zufrieden mit der Kiste, dem geringen Aufwand, etc. Es freut sich auch jeder FOH-Mischer und die Musiker-Kollegen nehmen den Sound auf ihren InEars auch positiv zu Kenntnis.
Das einzige, wovor mir etwas bange ist: Ich werde mir bald eine Telecaster zulegen und habe eigentlich keinen Bock, dafür Extra-Presets anzulegen. Ich weiß, dass man über CS und DS einiges machen kann, aber ich finde die Ergebnisse noch nicht so zufriedenstellend. Ich habe halt alle Sounds mit einer PRS Custom 24 samt Humbuckern gebaut.
Mein Fazit:
Es gibt ja unendlich viele Profile und Möglichkeiten. Ich probiere mich vom "Hören des Flöhe-Husten" fern zu halten, da es für mich am Ende darauf ankommt, ob sich die Sounds in den Live-Alltag gut integrieren und durchsetzen können. Ich behandle das ganze sozusagen wie ein Analog-Setup. Ich arbeite mit dem, was "ich habe" und baue nur gesonderte Sounds, wenn es notwendig ist.
Beste Grüße,
Tristan